Seit sich Medien-, Schiffs- und Lebensversicherungsfonds nicht mehr besonders gut verkaufen, sattelt die Graumarktbranche zunehmend auf “Grünanlagen” um. Dieser Markt hat hohes Entwicklungspotential, denn die Zahl umweltbewusster Anleger wächst stetig.
Verbraucher werden von den Anbietern des Grauen – also des nicht staatlich überwachten Kapitalmarkts – direkt angesprochen. So sind diese Firmen schneller am möglichen Kunden als etwa Banken, bei denen in der Regel erst die Verbraucher nach klimabewussten Geldanlagen nachfragen müssen. “Wer klimabewusst Geld anlegen will, sollte nicht zuerst an Blockheizkraftwerke, Windkraft- oder Solaranlagen denken, sondern zunächst die üblichen Kriterien einer Geldanlage prüfen”, rät Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.
Schritt für Schritt zum passenden Produkt – das gilt auch für klimabewusste Geldanlagen. Nach einer persönlichen Bestandsaufnahme sollten sich interessierte Verbraucher erst auf einen Produkttyp festlegen. Für diejenigen, die Wert auf Sicherheit und Verfügbarkeit legen, sind nicht staatlich überwachte Angebote kaum die richtige Wahl. Das gilt für geschlossene Fonds, aber ebenso für Genussscheine. Letztere werden auch von Anbietern des Grauen Kapitalmarktes herausgegeben und mitunter stark beworben, wie etwa von der PROKON Capital Gesellschaft für ökologische Unternehmensbeteiligungen mbH (Itzehoe).
Diese Gesellschaft wurde kürzlich von der Verbraucherzentrale Hamburg abgemahnt und verklagt, weil sie nach Auffassung der Verbraucherschützer in irreführender Weise für ihre Geldanlagen wirbt.
Neu sind Angebote wie etwa von der Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH aus Nürnberg. Demnach sollen Anleger ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk kaufen und anschließend an die genannte Gesellschaft verpachten. “Mit einem solchen Investment gehen Anleger eine Reihe von Unwägbarkeiten ein, die auch zu hohen finanziellen Verlusten führen können”, schätzt Heyer ein.
Viele Fragen lässt auch die in Sachsen Oberfranken und Bayern im Haustürgeschäft angebotene “Solar-Rente” aus Ilshofen (Baden-Württemberg) offen. Demnach soll der Kunde eine Photovoltaikanlage auf einem gemieteten Dach im In-oder Ausland erwerben. Auch hier sollen dann offensichtlich Pachterlöse die entscheidende Rolle für den Anleger spielen.
Aber wie kann hier der Kunde nachprüfen, in wie weit diese Anlagen auch existieren?
Verbrauchern, die klimabewusst Geld anlegen möchten und diesbezüglich Rat suchen, bietet die Verbraucherzentrale Sachsen zum Einstieg in das Thema die kostenlose Kurzbroschüre “Klimabewusst Geld anlegen” an.
Quelle: VBZ Sachsen
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Die von der Solar-Rente waren auch schon bei mir. Ich sollte ein Darlehen bei einer Bank abschließen und das Geld dann in eine Photovoltaikanlage investieren und ich solle angeblich monatlich mehr bekommen als die Höhe der Kreditraten.
AntwortenLöschenDas ist mir sehr suspekt vorgekommen.
Das war mir zu unsicher, weil auch diese Anlagen angeblich in Italien gebaut werden soll.